Wehr. Eine aktuelle Erhebung hat ergeben, dass es in Wehr gut 75 Beete im öffentlichen Raum gibt. Diese sind zumeist als Pflanzinseln in die Gemeindestraßen integriert, häufig mit einem Straßenbaum versehen. Neben der Funktion zur Geschwindigkeitsreduzierung und Abgrenzung von Straßen- und Gehwegbereich sowie Parkplätzen verschönert jedes gepflegte Beet das Ortsbild. Bestückt mit Blühpflanzen bietet es Lebensraum für verschiedene Insektenarten und trägt zur ökologischen Vielfalt bei.
Allerdings belastet die über die Jahre gewachsene Anzahl an Beetflächen die Gemeinde zunehmend. Der Pflegebedarf inklusive der öffentlichen Grünflächen wie z.B. an Friedhof, Spielplatz und Römerhalle ist für einen Gemeindearbeiter zu hoch. Insbesondere Krankheits- und Urlaubsphasen während der Wachstumsperiode sind kaum aufzufangen.
Der Wehrer Gemeinderat hat sich jüngst mit dieser Problematik beschäftigt und sieht in der Übernahme von Beetpatenschaften eine Chance, diese Situation nachhaltig zu verbessern. Die Idee: Bürger oder Gewerbetreibende kümmern sich um die Pflege einzelner Grünflächen. Dazu gehören beispielsweise Bepflanzung, Rückschnitt, Säuberung von Unrat und Wildkräutern sowie bei Bedarf die Wässerung der Anlage. Davon ausgenommen sind Straßenbäume, die weiter in der Zuständigkeit der Ortsgemeinde verbleiben.
Die Initiative ist grundsätzlich nicht neu, denn in Wehr gibt es bereits einige Beete, die zumeist von den Anwohnern in Schuss gehalten werden. Mit der neuen, offiziellen Beetpatenschaft soll diese Bereitschaft weiter gefördert und einheitliche Spielregeln vergeben werden. So beteiligt sich die Gemeinde mit bis zu 30 EUR an den jährlichen Kosten je Beet, außerdem stellt sie Kompost zur Verfügung und entsorgt die Pflanzenabfälle. Falls gewünscht, benennt man den Namen des Beetpaten auf einer Schiefertafel. Die Patenschaft wird in einer Vereinbarung schriftlich festgehalten, soll mindestens ein Jahr andauern und kann vom Paten jederzeit ohne Benennung von Gründen gekündigt werden.
Ortsbürgermeisterin und Gemeinderat ist es wichtig zu betonen, dass jede Hilfe zählt. Insbesondere kleinere Beete sind mit wenig Aufwand herzurichten und zu betreuen. Wer ebenfalls als Beetpate aktiv werden will oder sich als Unternehmen an der Aktion beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen, sich bei Ortsbürgermeisterin Dr. Melanie Hilger oder dem 1. Beigeordneten Rolf Stommel zu melden. Manchmal reicht schon wenig Einsatz aus, um viel für das attraktive Erscheinungsbild des Dorfes zu erreichen.