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Hisztory und Marie Haacks in Oberzissen: Erstes Konzert in der Coronaflaute

Jun 29, 2020 | Newsarchive Brohltal 2020, Sonstiges Archive

Oberzissen. Seine Texte sind kernig – er nimmt kein Blatt vor den Mund und klagt an, was nicht stimmt. Dabei macht er vor nichts und niemanden Halt, noch nicht einmal vor sich selbst. Selbstkritisch reflektiert er das bereits Erlebte und stellt bestehende Normen in Frage. Dabei benutzt er die Sprache derer, die seine Texte am nötigsten haben – und das sind weniger Literaten oder Poeten. 25 Zuschauer haben sich an diesem lauen Sommerabend an der alten Schule in Oberzissen eingefunden um sich Hisztory anzuhören und zu -sehen.

Ja, schon rein optisch hat er einiges zu bieten und verweist schelmisch grinsend auf seine knallroten Socken, die durch seine etwas zu kurz geratene Hose die Strasse ausleuchten. Dazu kommt eine mit Münzen beklebte Gitarre, Vollbart und diverse Tattoos. So also sieht ein Punk unter den Liedermachern aus. Was ihn so einzigartig macht ist, dass man es ihm abnimmt, jede Geschichte die er erzählt auch wirklich erlebt zu haben – man kann auch sagen überlebt zu haben, oft genug geht es in seinen Texten um Freunde und Persönlichkeiten die ihn und uns bereits verlassen haben.

Im Laufe des Abends gibt er es selber zu: „Traurig kann ich gut…“ Zum Glück begleitet ihn aber Marie Haacks. Und Marie ist der Garant dafür, dass Hisztory auch ein paar Liebeslieder singt, und manchmal begleitet sie ihn dabei auf dem Bass, Kaffeemühle oder Fahrradklingel. Spätestens als er das Lied für Marie spielt merkt man, dass hier ein Juwel der Strassenmusik steht und singt.

Begleitet wurde dieses Konzert im Vorfeld von vielen Gesprächen mit der Ortsgemeinde, dem Heimatverein Oberzissen, dem Ordnungsamt und einige Anwohnern – an dieser Stelle möchten sich die Veranstalter noch einmal bei allen bedanken, die zu diesem großartigen Konzert das Ihre beigetragen haben. Es war nicht leicht allen Anforderungen gerecht zu werden, und so sind die beiden Veranstalter Gisela und Marco Wrobel doch ein wenig stolz auf das intensive Konzert, als sie nach getaner Arbeit mit einem Malzbier in der Hand in ihrem Hof sitzen und den Sternenhimmel genießen.

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