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Besuchermagnet für Gäste aus nah und fern

Walderlebnistag im Steinrausch begeistert mit bunter Vielfalt

Sep 22, 2023 | Kempenich Aktuell, Umwelt

Fotos: Antje Berger/eifelpresse.com

Kempenich. Den Walderlebnistag im Steinrausch bei Kempenich kann man mit einem Kochrezept vergleichen, das über eine ausgewogene Mixtur guter und beliebter Zutaten verfügt und durch neue Ingredienzen oder Abwandlungen immer wieder verfeinert wird und somit neue Geschmackserlebnisse eröffnet. Auch in diesem Jahr waren es mehrere hundert kleine und große Besucher, die sich von dieser Konzeption begeistern ließen. Dabei verdeutlichte ein Blick auf die Kfz-Kennzeichnen, dass die Veranstaltung viele Gäste anzieht, die von weiter außerhalb kommen.

Ein eifriger Mitgestalter bei der Menüzusammenstellung ist die Mitarbeiterrunde der Evangelischen Kirchenscheune, die immer wieder mit neuen Kreationen begeistert. In diesem Jahr konnten die Kinder aus manigfaltigen Naturmaterialien wie Ästchen, Laubwerk, Mosen, Hagebuten und anderem mehr Naturschnecken basteln. Dabei überraschten die fertigen Werke immer wieder durch die große Farbenvielfalt, die sich in der Natur findet. Zu der Gruppe gesellte sich Ferdi Neiß mit dem man, aus von ihm vorgefertigten Holzteilen, kleine Eulen zusammenkleben konnte.

Bunte Farbtupfer setzte auch die Sanitätsgruppe des DRK Weibern mit ihrem Kinderschminken. Im Laufe des Nachmittags füllte sich der große Platz immer mehr mit fantasievoll geschmückten Gesichtern.

Einen neuen Menuepunkt steuerte Janina Tolksdorf aus Cassel bei. Gemeinsam mit ihren drei Söhnen präsentierte sie einige Ziegen. Dabei wurden Lilly und Luna, zwei sechs Monate alte Milchziegen, schnell zu den Lieblingen der Kinder. Ein besonderes Erlebnis war es in den Pferch hineinzukönnen, um so den Tieren ganz nah zu kommen und ihr Fell streicheln zu dürfen.

Schmackhaftes im wahrsten Sinne des Wortes gab es beim Stand des Imkervereins Kempenich mit Honig aus eigener Herstellung. Groß war die Resonanz auf eine Schaubeute, mit der hinter Glas das Leben in einem Bienenstock betrachtet werden konnte. Dabei gaben die Experten des Imkervereins anschaulich ihre Kenntnisse über das Leben der Bienen weiter und vermittelten viel Wissenswertes über die Produktion des gesunden Nahrungsmittels.

Eine stattliche Kettensäge mit einem 1,05 Meter langen Schwert und 8,5 PS starkem Motor präsentierte Frank Scheuer. Solch großen Maschinen kommen, wenn auch selten, auch in heimischen Wäldern zum Einsatz.  Seine Ausstellung und die Beratung verhalfen zu einem guten Überblick an Forst- und Gartengeräte verschiedenster Art.

Erstmals beim Walderlebnistag dabei war die Kinderbuchautorin Janniné Dellere-Fischer. Bei ihr konnte man in ihren Illustrationen und Kinderbüchern stöbern. Ihrer Hörnchenlesung lauschten viele kleine und auch manch großer Zuhörer.

Gleich nebenan waren die Kinder bei Agi Jaeger und Diana Hedrich aufgerufen kreativ zu werden und nach Herzenslust Tierbilder ausmalen oder sich an verschiedenen Naturquizzen ausprobieren.

Wenige Meter weiter warteten Emma, ein europäischer Uhu, Horst, ein indischer Uhu, und Murmel, eine Schleiereule, auf die Besucher. Wer mochte, durfte die Tiere aus der Falknerei von Frank Dippel streicheln und sogar auf den Arm nehmen. Nach anfänglicher Scheu war die Berührungsangst schnell vergessen und für das Familienalbum wurde manches Erinnerungsfoto geschossen.

Kaltblüter sind coole Pfundskerle mit großem Herz. Gleich vier dieser „sanften Riesen“ waren beim diesjährigen Walderlebnistag im Einsatz, die dabei ihre Aktivitäten erstmals auf eine angrenzende Wiese verlegten. Balou und Bello, die beiden Brabanter Rückepferde von Horst Finder aus Schleiden, die sonst für das Ziehen eines Holzschlittens durch den Wald oder das Reiten auf dem Waldfestplatz zuständig waren, zogen diesmal mit einer Art „Fliegender Teppich“ die Kinder über den Wiesengrund. Ihre bisherigen Aufgaben übernahmen Lissi, ein 7-jähriges Noriker Kaltblut, und Bärbelchen, ein 20-jähriges Rheinisch Deutsches Kaltblut, von Felix Pfüller, der gemeinsam mit seiner Schwester Katharina für eine Ausweitung dieses Programmpunktes sorgte.

Bei einem Walderlebnistag darf natürlich die Jägerschaft nicht fehlen. Erneut steuerte die Kreisgruppe Ahrweiler im Landesjagdverband und insbesondere der Hegering Kempenich um Patrick Winter und Thomas Bläser interessante Programmpunkte bei. Die Rollende Waldschule präsentierte zahlreiche Tierpräparate. Eine nicht alltägliche Erfahrung mal einen Fuchs, einen Dachs oder ein Rehkitz in Originalgröße zu sehen und auch anfassen zu dürfen. Mit Stempeln konnten Jutebeutel und Mützen gestaltet werden.

Jagdhunde sind für eine waid- und tierschutzgerechte Jagdausübung unentbehrlich. Nach einer Vorstellung der verschiedenen Spezies und ihrer besonderen Fähigkeiten zeigten die Tiere, was sie in ihrer langen Ausbildung alles gelernt haben. Viel Zuspruch und Applaus fanden die Vorstellungen der Jagdhornbläser, die den ganzen Nachmittag über die Veranstaltung mehrfach mit ihren Auftritten bereicherte.

Das Forstamt Ahrweiler war mit einer Ausstellung vertreten, welche die Bedrohung der Wälder durch den Klimawandel veranschaulicht.

Für das leibliche Wohl der vielen Besucher sorgten Elternausschuss und Förderverein des katholischen Kindergartens mit Kaffee, selbstgebackenen Waffeln und Kuchen, kalten Getränken und Leckers vom Grill und trugen somit zum Gelingen des Tages bei.

Mit der traditionellen Schatzsuche, zu der Thomas Wehren eine große Gruppe mit auf den Weg durch den Steinrausch nahm, und der anschließenden Preisvergabe endete der diesjährige Walderlebnistag.

Veranstalter sind die Ortsgemeinde Kempenich und die Tourist-Info Brohltal. Bei der offiziellen Eröffnung wiesen Ortsbürgermeister Dominik Schmitz und Bürgermeister Johannes Bell unisono darauf hin, wie wichtig es in unserer heute von der Technik bestimmten Zeit ist, Kindern den Zugang und die Wertschätzung für die Natur zu vermitteln.

Damit der Steinrausch zu einem großen Spielzimmer werden kann, ist der Einsatz von einem Heer ehrenamtlicher Helfer sowie der Unterstützung ortsansässiger Firmen und Vereine erforderlich. Hinzu kommt eine Reihe von Kooperationen, die über die Jahre gewachsen sind. Und diese tragen offensichtlich weiter. Bruno Jaeger, der in diesem Jahr erstmals von Antje Berger in der Organisation unterstützt wurde, konnte mit Sonntag, 8. September 2024, schon den Termin für die nächstjährige Veranstaltung bekanntgeben.

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