Schalkenbach / Mainz. Das vierte Schuljahr der Regenbogenschule Schalkenbach wurde im Plenarsaal des Landtags Rheinland-Pfalz für ihren Klassenrat im Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der Beitrag der Schüler zu dem Wettbewerb war ein selbst gestaltetes Medien-Filmprojekt, das die Jury völlig überzeugte. In der Laudatio betonte Clemens Brüchert, Leiter der Koodinierungsstelle Demokratie leben und lernen : „Ich habe in der Regenbogenschule einen perfekt gestalteten, mit hoher sozialer Kompetenz durchgeführten Klassenrat erlebt.“
Stolz und überglücklich nahmen die Viertklässler in Mainz die Urkunde und den Geldgewinn für ihre Klassenkasse entgegen.
Landtagspräsident Hendrik Hering ist es besonders wichtig, Kinder so früh wie möglich für die Demokratie zu begeistern und ihnen zu vermitteln, was Demokratie eigentlich bedeutet: nämlich mitmachen, mitreden und mitentscheiden. „Der Klassenrat vermittelt hierfür den Kindern schon in der Grundschule das nötige Rüstzeug und macht sie zu Botschaftern der Demokratie. Ich bin mir sicher: je früher wir anfangen, für Kinder und Jugendliche Demokratie erfahrbar zu machen, desto größer wird ihre Bereitschaft sein, sich in der Gesellschaft zu engagieren und ihre demokratischen Mitwirkungsmöglichkeiten auch aktiv einzufordern. Der neue Landeswettbewerb ist deshalb auch ein Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie“, betonte der Landtagspräsident.
Im Klassenrat beraten, diskutieren und entscheiden Schülerinnen und Schüler von der ersten Klasse bis zum Schulabschluss, – zunächst unter Anleitung, dann immer selbstständiger – über ihre eigenen, selbst gewählten Themen. Dabei kann es um Konflikte in der Klasse gehen, aber auch um Themen wie Schultoiletten oder den Umfang von Hausaufgaben. Im Klassenrat werden Verhaltensregeln für die Klasse aufgestellt und eigene Projekte geplant und organisiert, wie z.B. Aufführungen, Ausflüge oder Anschaffungen. Um dieses Format der Demokratieerziehung noch bekannter zu machen, richten der Landtag Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Bildung gemeinsam mit der Koordinierungsstelle „Demokratie lernen und leben“ des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz diesen neuen Landeswettbewerb zum Klassenrat aus.
www.klassenrat-rlp.de
„Im besten Fall fördert der Klassenrat neue Ideen zutage, weil Kinder Freiraum für ihre Wünsche, Einfälle und Bedürfnisse bekommen. Der Klassenrat trägt dazu bei, eine Klasse zu einer echten Gemeinschaft zusammenzuschweißen. Da Kinder und Jugendliche über sich selbst bestimmen, finden die Klassenratsergebnisse auch große Akzeptanz“, betonte Benjamin Speth, zuständiger Referent im Pädagogischen Landesinstitut. Demokratisch sei der Klassenrat, weil er dazu führe, die nahe Umgebung als veränderbar wahrzunehmen. „Die Kinder und Jugendlichen erfahren, dass nichts so bleiben muss, wie es ist, weil es schon immer so war. Alles kann besser oder wenigstens anders werden. Eine Klasse entscheidet über ihre Angelegenheiten, hat aber auch grundlegende Regeln, die nicht oder nicht so einfach geändert werden können. Es ist für mich das Lernprogramm zum Selberdenken. Und das ist unglaublich wichtig für eine Demokratie.“