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Zusammenkunft am Bahnhof Engeln

Regionales Wegepatentreffen auf der Eifelleiter

Sep 21, 2021 | Kempenich Aktuell, Tourismus

Kempenich – Engeln. Wie kaum ein anderer Wanderweg glänzt die Eifelleiter mit ihren einzigartigen Naturspektakeln abseits von hektischem Treiben, Sorgen und Stress. Die mystischen Waldpassagen laden ein, schweigend und achtsam die Natur um sich herum bewusst wahrzunehmen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Entspannung pur bieten auch die landschaftlichen Höhepunkte: Aussichtspunkte verführen zu Blicken in die Ferne, Naturerlebnisse laden zum Verweilen ein, Vulkanismus und der feurige Ursprung der Eifel werden greifbar. Endlos erscheinende Wiesen, Felder sowie Waldsäume, aufgepeppt mit einzigartigen Natur-Juwelen wie das Rodder Maar oder die Hohe Acht. Jenseits des Rheins beginnt das Abenteuer Eifelleiter und gipfelt in einem Tanz auf dem Vulkan. Die Eifelleiter, einer der zehn beliebtesten Fernwanderwege Deutschlands entführt die Wanderer in ein außergewöhnliches Wandervergnügen zwischen unterschiedlichsten Landschaftsräumen. Von der Prise Rheinromantik, über einsame Maar-Idyllen, erloschene Vulkankegel und mediterran anmutende Heidelandschaften bis zur Hohen Acht, dem mit 747 m Höhe höchsten Berg der Eifel ist in der Tat alles dabei, was Rhein und Eifel zu bieten haben – die Eifelleiter verspricht einer unvergesslichen Reise zu den Ursprüngen unserer Erde, ein Spiel mit den Elementen Feuer und Wasser, eine Erfahrung zwischen Stille und Ursprünglichkeit.

Dieses Jahr trafen sich, nach coronabedingter Pause 2020, auf Einladung des Eifelvereins September vertraute Gesichter, Wegepaten der ersten Stunde, Touristiker und Vertreter und Vertreterinnen der Kommunen und Gemeinden am Bahnhof Engeln. Der Geschäftsführer des Eifelvereins, Manfred Rippinger, nutzte diese Gelegenheiten, um sich nochmals ausführlich bei den Wegepaten der Eifelleiter zu bedanken. Auch Dipl.-Ing. Matthias Irle vom Planungsbüro Irle in Manderscheid, der im Auftrag des Eifelvereins das professionelle Wegemanagement auf der Eifelleiter verantwortet war selbstverständlich bei diesem Termin dabei. Herr Irle fungiert als Schnittstelle zwischen Eifelverein, Wegepaten, Kommunen und den Touristikern.

Ohne Wegepaten geht es nicht – das war das einstimmige Credo von Manfred Rippinger und Matthias Irle. Daher stand der Dank für das ehrenamtliche Engagement der an erster Stelle. Das professionelle Wegemanagement ist einer der Gründe, warum die Eifelleiter so beliebt bei den Wanderfreunden aus Nah und Fern ist. Das System der dezentralen Wegepaten hat sich bewährt, das war der einhellige Tenor der Runde. Dies ist nicht zuletzt nach dem Starkregenereignis in einigen Teilen der Eifel mehr als deutlich geworden. Herr Irle berichtete, dass die Wegepaten in sehr kurzer Zeit vor Ort waren und Rückmeldung geben konnten über die Beschaffenheit der Wege, eventuell notwendige Umleitungen oder gar die Sperrung einer Etappe. Die Wegepaten sind die Augen und Ohren vor Ort. Dieses außerordentliche Engagement der Wegepaten und die gute und schnelle Zusammenarbeit mit den Kommunen und Touristikern habe dann auch manch eine Stornierung von Urlaubern verhindert, denn es konnte rasch Auskunft gegeben werden, wo das Wandern in der Eifel nach wie vor bzw. wieder möglich und ist.

Generell, so Herr Irle, werde durch den Klimawandel die Arbeit der Wegepaten in Zukunft noch wichtiger werden. Trockenheit und Starkregen setzen den Wegen zu, z.B. durch den Abbruch von Wegekanten oder durch den stärkeren Bewuchs von Brachflächen, die dann freigeschnitten werden müssten. Wichtig ist hier das vorausschauende Agieren der Wegepaten, die aufgrund ihrer Erfahrung Schäden frühzeitig an die Kommunen melden können.

Dann – und auch dies ist ein Vorteil der regionalen Treffen – ging es bei schönstem Wetter hinaus auf den Zuweg der Eifelleiter. Die Sonne strahlte über den sanften Hügeln der Eifel und schon nach wenigen Metern traf man auf den ersten Pfosten mit dem markanten Logo der Eifelleiter. „Wir wollen gute Dinge noch besser machen“, so Herr Irle. Dann legte er selbst Hand an und wackelte energisch am Pfosten. Dies rate er jedem Wegepaten, denn nur wer auch einmal zupacke, könne die Standfestigkeit des Pfostens wirklich sicher prüfen. Schon nach wenigen Metern war dann eine Weggabelung erreicht, die Gelegenheit bot, über die Wichtigkeit von Bestätigungs- und Beruhigungsmarkierungen zu sprechen. „Besser eine Markierung zu viel als eine zu wenig“, gab Herr Irle den Wegepaten mit auf den Weg.

Zudem sprach Herr Irle noch einen wichtigen Aspekt an – das Thema Umleitungen von Wanderwegen. Gerade nach dem Hochwasser gebe es hier verstärkten Handlungsbedarf. Ihm komme es dabei vor allem auf Einheitlichkeit an. Statt individueller Lösungen präsentierte er ein ganz einfaches System, mit dem Umleitungsstrecken auf der Eifelleiter beschildert werden könne – ein einfacher Aufkleber „Umleitung“ in roter Schrift auf dem Markierungszeichen mit dem Logo und schon ist dem Wanderer klar, aha, ich befinde mich auf einer Umleitungsstrecke. Auf diesen Streckenabschnitten ist dann auch eine Grundmarkierung ausreichend. Anfang- und Endpunkte werden dann jeweils noch einmal gesondert ausgeschildert.

Die zwei Stunden am Bahnhof Engeln gingen schnell vorbei und am Ende konnten auf Einladung des Eifelvereins bei Kaffee und herzhaften Brötchen der individuelle Erfahrungsaustausch intensiviert werden. Dies wurde rege genutzt. Alle Beteiligten waren sich einig: die Einführung der regionalen Wegepatentreffen ist eine wirklich gute Idee.

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