Brohltal / Kreis Ahrweiler. Die Kripo Mayen warnt erneut vor Betrugsmaschen am Telefon im Kreis Ahrweiler. Zurückliegend ist das Deliktsfeld Enkeltrick bereits mehrfach Gegenstand von Pressemitteilungen gewesen. Diese Betrugsmasche führt heute in Teilen immer noch zum Erfolg, so die Polizei in ihrer Pressemeldung. Eine nochmalige Aufmerksamkeit und Sensibilisierung für das Thema scheint regelmäßig notwendig zu sein, so die Kripo weiter. Aus aktuellem Anlass warnt sie erneut vor Betrügern am Telefon, die den Enkeltrick anwenden. Letzte Woche wurde vor falschen Polizeibeamten im Ahrkreis gewarnt.
Beim Enkeltrick werden oftmals nach Telefonbucheinträgen herausgefilterte, mutmaßlich ältere Menschen von vermeintlichen Angehörigen zur Unterstützung bei angeblichen, kurzfristigen finanziellen Notlagen angerufen. Die Tätergruppierungen sind meist bandenmäßig organisiert; die Anrufe erfolgen anonym oder mit künstlich erzeugten Rufnummern. In manchen Fällen gelingt es den Tätern, die Opfer über den Appell an deren Hilfsbereitschaft und durch Aufbau von psychischem Druck über die vermeintliche Notlage zur Bereitstellung von größeren Bargeldsummen zu bewegen. Nach der häufig telefonisch von den Tätern begleiteten Beschaffung des Geldes durch die Opfer wird eine Übergabe des Geldes an einen nur namentlich benannten Boten vereinbart.
Im Kreis Ahrweiler gab es am Donnerstag erneut mehrere Anrufe bei meist älteren Menschen, wobei die männlichen und weiblichen Anrufer in der bekannten Weise den Eindruck zu erwecken versuchten, hier als angebliche Enkel oder Neffen die Opfer zur Übergabe von Bargeld zu veranlassen.
Dank der Vorsicht der Opfer, gelang den Täter dies jedoch in keinem der Fälle.
Die Polizei empfiehlt daher:
a) Anrufer grundsätzlich aufzufordern, ihren Namen zu nennen und
diesen nicht selbst zu raten.
b) Sich nicht unter Druck setzen zu lassen und niemals auf die
telefonischen Forderungen einzugehen.
c) Den Sachverhalt persönlich mit tatsächlichen Angehörigen oder
sonstigen Vertrauenspersonen zu besprechen.
d) Verdächtige Anrufe unverzüglich der örtlichen
Polizeidienststelle zu melden.
In der letzten Woche riefen falsche Polizeibeamte die Bürger an
In der letzten Woche gab es mehrere Anrufe bei ebenfalls meist älteren Menschen, wobei der Anrufer angab, Polizeibeamter zu sein. Der angebliche Polizeibeamte berichtete über Einbrüche in der Nachbarschaft und fragte bei seinen Opfern nach, ob sich Wertsachen oder Schmuck im Haus befinden. Glücklicherweise reagierten bei den gestrigen Telefonaten alle Angerufenen besonnen, sodass es nicht zu einem Schaden kam. Meist werden ältere Menschen von den Tätern angerufen. Die Täter täuschen durch geschickte Gesprächsführung vor, dass sie Beamte der örtlichen Polizei sind und dass sich die Opfer in einer Gefährdungslage befinden. Wahrheitswidrig wird den Opfern meist vorgespielt, dass man gegen eine Tätergruppe ermittelt und im Zuge dieser Ermittlungen
bekanntgeworden ist, dass die Betroffenen ebenfalls Opfer eines Einbruchs werden sollen. Bei bereits erfolgten Festnahmen seien Notizen mit deren Namen und Anschriften sichergestellt worden. Neuerdings wird misstrauischen Opfern mitgeteilt, dass diese bei bestehender Verbindung die 110 wählen sollen, um so glaubhaft zu machen, dass es sich tatsächlich um die Polizei handelt. Da die bereits bestehende Verbindung jedoch nicht unterbrochen wurde, wird das Gespräch lediglich an einen zweiten Täter weitergereicht. Dieser täuscht dann den Kontakt zur vermeintlichen Polizeidienststelle vor. Unter dem Eindruck dieser konkreten Gefährdung versuchen die Täter, umfangreiche Informationen über Bargeldbestände, Schmuck sowie die Art und Höhe von Geldanlagen bei Banken zu erfahren. Die Gespräche mit den Opfern dauern, wenn das Opfer darauf eingeht, oft Stunden und werden an den folgenden Tagen fortgesetzt. Die Betroffenen werden dabei zu absoluter Verschwiegenheit gegenüber jedermann verpflichtet, insbesondere gegenüber der örtlichen Polizei, den Bankmitarbeitern sowie Familienangehörigen.
Den Anrufern gelingt es nicht selten ihre Opfer so zu manipulieren, dass diese ihre kompletten Ersparnisse abheben und an vermeintliche Polizisten übergeben. Den Tätern ist es möglich, die im Display angezeigte Telefonnummer so zu manipulieren, sodass echte Rufnummern von Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Polizeidienststellen angezeigt werden. Oft erscheint zum Beispiel auch die Ortsvorwahl plus eine Notrufnummer wie die 110. Eine solche Rufnummer ist nicht existent. Trotz angezeigter Nummer steht nicht fest, wer am anderen Ende der
Leitung ist.
Weitergehende Informationen und Tipps rund um das Thema Enkeltrick können auf
der Internetseite www.polizei-beratung.de abgerufen werden. Link:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/
Rückfragen bitte an:
Kriminalinspektion Mayen
Telefon: 02651-801-0
www.polizei.rlp.de/pd.mayen