Niederzissen / Brohltal. In dieser Woche stand ein Informationsgespräch der Abgeordneten Susanne Müller mit der Jugendpflegerin und Beauftragten für kommunale Gleichstellung auf der Agenda. Als Mitglied des Ausschusses für Familie und Bildung möchte die Abgeordnete stets im guten Austausch mit der Praxis vor Ort sein. Thema waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche sowie deren Familien, als auch mögliche Konfliktfelder, in denen sich Auswirkungen der Energiekrise in Gesprächen und Beratungen zeigen könnten.
Das Büro für Jugendpflege und kommunale Gleichstellung der VG Brohltal macht seit Jahren u. A. Beratungsangebote für Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrer und anderweitig Interessierte oder Betroffene im Sinne von Einzelfallhilfe, psychosozialer Beratung zu verschiedenen Lebensbereichen und Lebenslagen. Gleichzeitig finden für Kinder und Jugendliche Workshops, Ferienfreizeiten, Jugendkulturtage etc. statt.
Ane Masen berichtet, dass die Beratungen unter der Pandemie stark zugenommen haben (Steigerung um 160 %) und dass auch die Auswirkungen der Ukraine Krise in Bezug auf existentielle Sorgen, Auswirkungen auf das familiäre System haben können. Nicht selten stelle sie fest, dass dies zu Frustration und Wut führen kann und auch die verbale und physische Gewalt zunehmen. Daher seien Klärungshilfen, Lösungssuche und ermutigende Unterstützung gefragt, erklärt Ane Masen.
Es ist zielführend, die Schulsozialarbeit weiter in den Fokus zu rücken, und dabei auch die Grundschule miteinzubeziehen. Die Erfahrungen und Auswirkungen der Flut-Katastrophe haben Einfluss auf die päd. Arbeit in Kitas, Schulen und auch der Jugendpflege. Hier wird klar, dass es weitere psychosoziale Netzwerke und zusätzlichen Unterstützungsbedarf braucht. Hierzu berichtet die Abgeordnete, dass im neuen Doppelhaushalt für die Förderung der Schulsozialarbeit noch stärker berücksichtigt werden soll. Mit dem Budget von dann 8 bzw. 8,5 Millionen Euro soll die Schulsozialarbeit in Rheinland-Pfalz auf Schulen aller Schularten ausgeweitet werden, sofern der Haushalt im Dezember so auch beschlossen würde.
Es ging außerdem um die Problematik, dass zu wenige Frauen den Weg in die Politik finden, um sich dort mit ihren Ideen, Gedanken, ihrer Lebenserfahrung und den Bedürfnissen einzubringen. Der Paritätsbericht der Landesregierung zeigt deutlich, dass der Frauenanteil in kommunalen Räten zurzeit nur bei 22 Prozent läge. Man ist in engem Austausch mit Rita Gilles, der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises. Hierzu ergänzt Müller, dass das Frauenministerium eine Kampagne aufsetzen würde. Unter dem Schlagwort „Mehr Frauen in die Räte“ hätte man gemeinsam mit dem Gemeinde- und Städtebund, dem Landfrauenverbänden und den kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten ausgelotet, wie man dieses Thema voranbringen kann.
Die im Gespräch aufgezeigten Problemstellungen machen deutlich, dass es einen guten und regelmäßigen Austausch zwischen Politik und Praxis braucht, den Susanne Müller und Ane Masen in Zukunft gern fortsetzen werden. Die Abgeordnete dankte Ane Masen für ihre Zeit und ihr Engagement. Mögliche Fragestellungen und Impulse für die politische Arbeit wird sie in die direkte politische Arbeit einbringen, so die Abgeordnete.