Ahrweiler. Die Landtagsabgeordnete Susanne Müller (SPD) traf sich in Ahrweiler mit den MitarbeiterInnen des Kreisverbandes Donum Vitae. Frau Literski -Haag (Vorsitzende) Frau Monika Seewaldt-Rink und Frau Lena Schleicher begrüßten die Landtagsabgeordnete in den Räumen der Beratungsstelle. Als Sprecherin für Gleichstellung/Frauen, LSBTQI und Familie interessiert sich die Abgeordnete für die Arbeit der Beratungsstelle in Bad Neuenahr. Frau Literski-Haag stellte die Beratungsstelle Donum Vitae vor. Donum Vitae ist eine staatlich geförderte Beratungsstelle, die unabhängig von der katholischen Kirche arbeitet. Zu den Aufgabenbereichen von donum vitae und den beiden geschulten FachberaterInnen gehören die Schwangerschaftskonfliktberatung, allgemeine Schwangerenberatung und Sozialberatung, Beratung und Begleitung vor, während und nach vorgeburtlichen Untersuchungen u.v.m. Man findet Verständnis, Empathie, offene Ohren und klärt auf, ohne den moralischen Zeigefinger.
Thema bei dem Gespräch war die Situation der Frauen des Kreises nach dem Flutgeschehen im letzten Jahr. Es meldeten sich viele Frauen, die Symptome einer Traumatisierung zeigen, die Hilfe benötigen, um es aus dem „Tunnel“ herauszuschaffen. Der Beratungsbedarf sei hier hoch und die Frauen vielfach belastet. Es konnte unter Corona-Bedinungen durch ein Online-Tool die Unterstützungs- und Beratungsleistung an die Frau gebracht werden. Die Landtagsabgeordnete dankt in diesem Zusammenhang den Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle, die an vielen Tagen mit großem Leid umgehen müssen, dies professionell reflektieren und dabei unterstützen.
Donum Vitae wünscht sich weiterhin, dass die Präventionsarbeit bei den Schulen noch weiter ausgebaut werden würde. Sodass die Mädchen und Jungen für ihre Zukunft gewappnet sind, über Verhütung und Verhütungsmittel Bescheid wissen und ebenfalls wissen, wo man sich informieren kann, Hilfe suchen kann und wo Austausch zu finden ist.
Ein anderes Thema war die Versorgungslage bei Schwangerschaftsabbrüchen. Insgesamt nehmen immer weniger Einrichtungen Abbrüche vor. Betroffene Frauen aus dem Kreis müssen nach Koblenz / Bonn / Köln fahren. Den öffentlichen Krankenhäusern kommt eine Schlüsselrolle zu. Sie sind Teil der staatlichen Gesundheitsvorsorge. Es ist daher sinnvoll, so sehen das die BeraterInnen und die Abgeordnete, das der Paragraf 219 a fallen soll.
Schwangerschaftsabbrüche müssen entkriminalisiert werden und als Aspekt der Gesundheitsvorsorge wahrgenommen werden. Vorher war es so, dass bereits die Information, ob der Abbruch mit Medikamenten oder einer Operation durchgeführt wird, unter das „Werbeverbot“ gefallen ist.
Ein weiterer wichtiger sozialer Aspekt ist die Frage der Finanzierung von Verhütung. Diese müssten gerade bei geringen Einkommen und Hartz-IV-Beziehern mitgedacht werden, denn auch dies ist ein Teil der Gesundheitsvorsorge von Frauen.
Am Ende des Gespräches konnte ein ganzer Strauß von Eindrücken gebunden werden, den die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion mit nach Mainz nehmen wird. Klar ist für die Landtagsabgeordnete, dass die Verantwortung und das Selbstbestimmungsrecht der Frauen anzuerkennen ist: „Deshalb dürfen diejenigen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, nicht alleine gelassen werden. Es braucht Zugang zu Informationen und einer wohnortnahen, guten medizinischen Versorgung. Das gilt für alle Frauen in der Region, auch für die Frauen, die sich für ein Leben mit Kind entscheiden.“