Brohltal. Im Brohltal spitzt sich der Engpass bei der Kinderbetreuung weiter zu. Bei einer Verbandsgemeinderatssitzung wurde deutlich, dass kurzfristige Lösungen dringend benötigt werden. Die geplante neue Kita in Niederzissen mit acht Gruppen wird voraussichtlich erst in vier Jahren fertiggestellt.
Im Bereich der Unter-Zweijährigen liegt die Bedarfsdeckung derzeit bei nur 62 Prozent – aktuell fehlen 33 Plätze, im nächsten Jahr werden sogar 39 Plätze erwartet. Bei den Über-Zweijährigen gibt es rechnerisch eine Vollversorgung, jedoch bestehen regional große Unterschiede. Besonders betroffen sind die Gemeinden Burgbrohl, Niederzissen, Glees, Oberzissen und Wassenach.
Insgesamt haben 70 bis 80 Kinder im Brohltal keinen Kita-Platz, was rund 140 Eltern betrifft. Eine Tagespflege in Niederzissen nimmt schrittweise den Betrieb auf, bis März sollen alle Plätze belegt sein. Andere Lösungsansätze wie Betriebskindergarten oder Waldkita scheitern bislang an langwierigen Genehmigungsverfahren und bürokratischen Hürden.
Als kurzfristige Maßnahme wird erwogen, Kinder auf Kitas in Nachbarorten zu verteilen und den Transport zu organisieren. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass schnelle und pragmatische Lösungen gefragt sind, um die Versorgungslücke zu schließen.