Kempenicher Ortsgeschichte wurde bei letzten Treffen weiter aufarbeitet

Kempenich. Toller Rahmen bei dem 50-igsten Treffen im Rahmen der Kempenicher Ortsgeschichte mit 37 Zuhörern, die nicht nur aus Kempenich kamen. Sogar Ortsbürgermeister Dominik Schmitz hatte sich Zeit genommen um die Geschichte der Beunstraße und ihrer Bewohner zu verfolgen. Ein Anwohner berichtete, dass es nur zweimal in Deutschland eine Beunstraße gibt – die andere liegt in Karlsruhe. Der Name „Beun“ stammt evt. von einem früheren Flurnamen „Beunde oder Biunta“. Darunter versteht man ein eingezäuntes Grundstück mit Spezialkulturen. Er könnte aber auch von einem früheren Beinhaus stammen. Drei Prinzenpaare, der insgesamt bisher 45 Prinzen der GKKG, stammten von der Beun. Daneben gab es etliche Originale, die für zahlreiche Anekdoten sorgten. Richard Schmitz, „Scholli Deck“ genannt war so einer. Als fleißiger Kirchgänger sang er zu dem Lied „Hosianna“ – „Os Anna (Name der Schwester) in der Höhe“. Ein Ehepaar (um 1900) hatte 13 Kinder. Da es zu dieser Zeit noch keine Wecker gab, hatte die letzte Person, die morgens aufstand, keine Kleider zum Anziehen. Die Gaststätte „Zur Alten Schmiede“ hatte von 1967 bis 1995 neben dem ersten Wirt „Bachs Pitter“ zahlreiche Nachbetreiber. Hubert Schmitz „Hub“ wohnte auf der Beun, bevor er 1950 an der Bundesstraße eine Bierniederlassung aufmachte und ab 1959 die Gaststätte „Zum Heidnerhof“ eröffnete. Er ging meistens mit Pantoffeln und wurde deshalb auch Schluffmattes genannt. Josef Hackenbruch, ein gelernter Steinmetz, schaffte es sogar zum Bürgermeister in Hückeswagen (1954-1969) im bergischen Land. Mit Kurt Gros stammte ein weiterer Bürgermeister (1970-1994) aus der Beunstraße. Leider kam es durch einen Bombenangriff am 23.12.1944 zu vier Toten in der oberen Beunstraße. Um 1920 gab es in einem der ältesten Häuser (ca. 1820) mit Magdalena Geulig, nach dem Vornamen „Mäddelünne“ genannt, eine präzise Wettervorhersageexpertin. Sie war fit mit den damaligen Bauernregeln.