Wehr. Wenn man sich dem Ortseingang Steinbergerhof nähert, fällt der Blick unweigerlich auf eine kleine Kapelle, die an ihrem Standort neben der Zufahrtsstraße durch ihre Schönheit und Anmut besticht. Es handelt sich um ein in der Region bekanntes und gern besuchtes Kleinod, welches auf eine interessante Geschichte zurückblicken kann.
Erbaut wurde die Kapelle von den Eheleuten Johann und Elisabeth Ritzdorf um die Jahrhundertwende gegenüber von ihrem Haus und landwirtschaftlichen Anwesen auf eigenem Grund und Boden. Im Jahre 1901 wurde sie der schmerzhaften Muttergottes gewidmet und steht seither den Bewohnern von Steinbergerhof sowie den Besuchern zum Verweilen und für religiöse Zwecke zur Verfügung.
Nachdem sich die Kapelle weit über einhundert Jahre im Familienbesitz befunden hatte, stand am 6. September 2023 die Zwangsversteigerung des Anwesens mit weiterem Grundbesitz an. In dem Versteigerungstermin haben sich spontan mehrere Privatpersonen zusammengetan und beherzt die Kapelle ersteigert. Ziel war es, den Eigentumsübergang in fremde und unbekannte Bieterhände zu verhindern.
Seither haben die neuen Besitzer an dem Gebäude bestehende Feuchtigkeitsschäden beseitigt und verschiedene Renovierungsarbeiten durchgeführt. Insbesondere wurden die historischen Fliesen aufgenommen, ein neuer Estrichboden eingebracht, der von der Feuchtigkeit geschädigte Putz an den Wänden entfernt und das darunterliegende Mauerwerk freigelegt. Der zum Vorschein gekommene Tuffstein wird dabei künftig auch innen sichtbar gelassen, um neu aufkommende Feuchtigkeit besser austreten zu lassen.
Die Kapelle Steinbergerhof soll in einem weiteren Schritt langfristig und möglichst dauerhaft für die Nachwelt erhalten bleiben. Hierfür wollen die neuen Besitzer einen Förderverein gründen. Dazu sind alle, die sich mit der Kapelle in irgendeiner Weise verbunden fühlen, die Renovierungsarbeiten unterstützen möchten oder zum dauerhaften Erhalt des Kleinodes beitragen wollen, herzlich zu einem ersten Treffen und Austausch eingeladen.
Die Zusammenkunft findet am Dienstag, 30. September, um 19.00 Uhr im Wappensaal des Rathauses in Niederzissen statt. Die Veranstalter freuen sich auf möglichst viele Interessierte und Unterstützer.