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Gegen Einleitung des nötigen Raumordnungsverfahrens gestimmt

GRÜNEN-Fraktion Brohltal gegen Norma-Umzug in Niederzissen

Jul 26, 2022 | Brohltal, Brohltal Aktuell, Niederzissen Aktuell, Politik, Top-Meldung Brohltal, Umwelt, Wirtschaft

GRÜNEN Fraktionsmitglieder Leni Weber, Jutta Dietz und Armin Rau sowie Ralf-Dietmar Klaus (Sprecher des GRÜNEN-Ortsverbandes, 2. von rechts) machten sich ein Bild von der 9.000 m² großen Fläche zwischen L 111 und Brohlbach. (Bild: Bündnis 90/DIE GRÜNEN, OV Brohltal)

Niederzissen. Der Verbandsgemeinderat hat am 21.07.22 den Umzug des Norma-Marktes in Niederzissen diskutiert. Die Fraktion der GRÜNEN hat gegen die Einleitung des dafür nötigen Raumordnungsverfahrens gestimmt.

Norma möchte am Ortsrand von Niederzissen, unmittelbar am Brohlbach, neben dem Seniorenheim „Villa Romantica“ einen Markt bauen. Dort soll das selbe Angebot wie bisher am Bahnhof Niederzissen auf nahezu doppelter Fläche angeboten werden. Geplant sind zudem ein Backshop, knapp 90 Parkplätze und die Verbreiterung der L 111. Die betreffende, 9.000 m² große Fläche nimmt gegenwärtig bei Starkregen das Wasser auf und mindert damit den Zufluss in den Brohlbach.

Der geplante Standort liegt außerhalb der Zone, die im Regionalen Raumordnungsplan (RROP) definiert ist als Raum für Geschäfte, Praxen, Banken etc. Um dort einen großen Einzelhandelsbetrieb errichten zu können, muss ein Zielabweichungsverfahren beantragt werden. Der Gemeinderat Niederzissen hat unlängst mehrheitlich für ein solches Verfahren gestimmt.

Für den Erhalt wertvoller Retentionsfläche in Niederzissen: Die GRÜNEN-Fraktion im Rat der VG Brohltal stimmte gegen die weitere Planung zum Bau eines Einkaufsmarktes mit Backshop, knapp 90 Parkplätzen und einer Verbreiterung der L 111 auf diesem Gelände.

Auch der Verbandsgemeinderat muss diesem Verfahren zustimmen. Aus Sicht der GRÜNEN-Fraktion sprechen mehrere Aspekte gegen die Umsiedlung. So widerspricht sie dem Einzelhandelskonzept der VG Brohltal von 2014. Weil Norma das Angebot nicht erweitern möchte, entsteht auch kein Mehrwert für die Bevölkerung. Außerdem erzeugt der geplante Backshop eine Konkurrenz zu den lokalen Handwerksbäckereien. Auch der Flächenverbrauch widerspricht dem Grundsatz des Raumordnungsgesetzes und des Baugesetzes: „Zentrenschutz vor weiterem Flächenverbrauch“. Dazu kommt die schlechte Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, mehr Autoverkehr wäre die Folge. Nicht zuletzt würden Nieder- und Oberzissen verschmelzen und ein ökologischer Korridor samt Luftaustauschbahn verlorengehen.

Für den Bau soll das Gelände um mehrere Meter angehoben werden. Diese Planung widerspricht der Erkenntnis, dass Gewässer zur Minderung der Hochwassergefahr Raum brauchen. „Wir sind fassungslos, dass ein Jahr nach der Ahr-Flut ein Bauprojekt vorangetrieben wird, bei dem eine wichtige Retentionsfläche für den Brohlbach versiegelt würde und die Hochwassergefahr für Niederzissen erheblich steigt. Gleichzeitig freuen wir uns, dass nicht nur die GRÜNEN, sondern noch 6 weitere Ratsmitglieder gegen das Vorhaben gestimmt bzw. sich enthalten haben“, kommentiert Fraktionssprecherin Jutta Dietz die Abstimmung, bei der die Mehrheit der Ratsmitglieder für die weitere Planung des Projekts gestimmt hat.

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