Kempenich. In der Großstraße steht das uralte „Paste – Haus“ der Familie Becker. Das Fachwerkhaus ist das älteste Haus in Kempenich und stammt in seinen Ursprüngen aus dem 16. Jahrhundert, der jetzige Bau wahrscheinlich aus der Zeit Ende des 17. Jahrhundert. Damals diente der Bau als Zehnthaus der Herren von Eltz, später war dort eine Weberei und die Gaststätte „Unter den Linden“, die 1562 in Verbindung mit Henner Becker erwähnt wird. Die letzten der Familie Becker, die dort wohnten, war die Familie von Hermann Becker mit seinem allseits bekannten und beliebten Sohn Manfred „Fülle“. Hermann Becker (*1912+1989) war Installateur von Beruf. Nach seiner eigenen Schilderung hat er während eines Flugs an einem Flugzeug des Kampffliegers Mölders ein Blech bzw. eine Regenrinne außen angeschweißt. Weitere, noch vorhandene, Gasthäuser in der Straße, sind die Pizzeria Flennes und der Gasthof Bergweiler. Sie haben ebenfalls eine Vorgeschichte. Flennes war der Spitzname von Johann Wilms, dem damaligen Besitzer des Sägewerks. Ludwig Bergweiler, die Familie stammte ursprünglich aus Monreal, war Gastwirt und Tabakfabrikant und baute das bestehende Gasthaus 1898/1899 zu einem Hotelbetrieb um. Bei dieser Gelegenheit bedanken sich die 40 Anwesenden für die tolle Bewirtung durch Eva.
Am Beginn der Straße zum Markt wohnte ab 1832 die Familie Arenz mit Vater Arnold und Sohn Nikolaus. Sie waren von 1825 bis 1894 Amtsbürgermeister. Nikolaus eröffnete 1860 die erste Post in Kempenich und erhielt den Titel „Ritter des Roten Adlerordens“. Sein Sohn Gerhard, wegen seinem Bart auch „Flühbart“ genannt, heiratete dann Eugenie von Freyhold, die Schwester von dem Kempenicher Pfarrer und Erbauer des Kreuzwäldchen, Ferdinand von Freyhold. Später wohnte im Haus die allseits beliebte Hebamme Hildegard Schmitz, auch Ditzewäsje genannt.
Das nächste Treffen findet am 12.11.2024 – 18 Uhr – statt. Dabei geht es um die enge Gasse.