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Noch nie dagewesene Schadenssumme

Flutkatastrophe: Durchschnittlicher Schaden von 210.000 Euro

Mai 22, 2022 | Flutkatastrophe Ahrtal, Kreis Ahrweiler Aktuell

Ahrtal. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil hat sich jetzt in einer Videokonferenz mit Vertretern des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zur Situation im Ahrtal nach der Flut besprochen. Von Seiten des GDV waren Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Oliver Hauner, Abteilungsleiter für den Bereich „Elementarschäden“ mit dabei. Sie berichteten, dass der Landkreis Ahrweiler mit einem Durchschnittsschaden von rund 210.000 Euro pro Versicherungsfall beim Flutereignis Bernd eine Spitzenposition einnehme. Noch nie habe es in einem Landkreis nach einem Extremwetterereignis in Deutschland eine solch hohe durchschnittliche Schadensumme gegeben.

Dies zeige nicht nur, wie hoch der Zerstörungsgrad im Ahrtal gewesen sei. Zugleich stelle der Wiederaufbau angesichts der Lieferengpässe und knappen Handwerkerkapazitäten alle Beteiligten – einschließlich der Versicherungen – vor hohe Herausforderungen. Trotz dieser Herausforderungen seien viele Schäden aus dem Juli 2021 bereits reguliert: In der Gesamtschau über alle betroffenen Regionen hätten die Versicherer mittlerweile 60 bis 80 Prozent der Ansprüche ausgezahlt. Zahlungen würden Zug um Zug mit dem Wiederaufbau erfolgen.

Seitens des GDV setze man sich zudem für eine unbürokratische Verfahrensweise und aktive Kommunikation bei der Schadenregulierung ein und stehe hier im permanenten Dialog mit den betroffenen Versicherern. Gesprächsthema war auch die notwendige Vorsorge vor Starkregenereignissen, um Elementar-Versicherungen für alle zu vertretbaren Konditionen zu ermöglichen. Hier ist jeder einzelne für sein Grundstück gefordert, aber natürlich auch die Kommunen sowie die unterhaltspflichtigen staatlichen Ebenen bei den Gewässern erster bis dritter Ordnung.

Die Versicherer verwiesen auf Nachbarländer wie die Schweiz, wo es bereits flächendeckende Starkregen-Abflusssimulationen mit einer Gefährdungskartierung für jedes einzelne Haus gebe. Mechthild Heil sieht das auch für das Ahrtal und den übrigen Kreis Ahrweiler als dringend erforderlich an und verweist auf die Gemeinde Grafschaft, wo es diese Datengrundlage dank eines anspruchsvollen Hochwasserschutzkonzeptes bereits gibt. Die Parlamentarierin sicherte zu, ein offenes Ohr für alle Flutbetroffenen zu haben, die im Bereich ihrer Schadensregulierung noch Probleme haben.

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