Burgbrohl. Unter dem Motto „Wort und Kammermusik zum 3. Advent“ bot das „Duo 47f“ aus Köln mit dem Musiker und Komponisten Rainer Berger, Querflöte, und der Harfenistin Ewa Matejewska einen hochkarätigen Konzertabend in der Kirche St. Martin von Burgbrohl-Lützingen. In Zeitsprüngen wechselten sich moderne, ansprechende Eigenkompositionen von Rainer Berger mit Werken von Carl Philipp Emanuel Bach und seinem Vater Johann Sebastian Bach ab. Von Carl Philipp Emanuel Bach, einem Vertreter der Frühklassik, war die Sonate in G-dur Wq, Adagio un poco zu hören. Mit der für Flöte und Harfe umgeschriebenen Orgel-Toccata in D-moll von Johann Sebastian Bach eröffneten Ewa Matejewska und Rainer Berger einen neuen Hörzugang zu diesem Barockklassiker.
Kontrapunktisch spannend waren die experimentellen Stücke von Rainer Berger in der Klangfarbe seiner drei Flöten, als Ewa Matejewska an der Harfe Klänge und Rhythmus-Kaskaden ertönen ließ, die sich ineinander verwoben, dann einzeln als Klanglinien abwechselnd leise durch den Kirchenraum schwebten, um sich in laut tosende Klanglandschaften zu verwandeln. Oder sie schuf mit Löffeln ungewöhnliche Harfenklänge. Eine einmalige Virtuosität beider Musiker, die mit starker körperlicher, fast tänzerischer Präsenz eine hohe Intensität erzeugten.
Dabei korrespondierte die Musik mit den von Maria Müller und Eberhard Thomas Müller dargebotenen adventlichen Wortbeiträgen, Texte von Edith Stein, Meister Eckhart, Hanns Dieter Hüsch u.a. Und im Wechsel zur Musik kamen Themen wie das Warten im Advent, die Seele in Zeit und Ewigkeit, Leben, Tod und Schuld aber auch Vergebung und die unendliche Liebe Gottes zur Sprache. Schließlich war es der Sonntag Gaudete – Freuet Euch. Und das taten die Zuhörerinnen und Zuhörer, als zum Schluss der Türspalt zu Weihnachten ein wenig geöffnet wurde und das „Duo 47“ das Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ darbot. Das Publikum dankte Musikern und Sprechern mit herzlichem Applaus für diesen musikalisch und theologisch gehaltvollen Abend, der zum Zuhören und Nachdenken einlud.
So wurde die Veranstaltungsreihe „Wort und Musik“ in St. Martin auf dem Berg nach langer Corona-Pause erfolgreich gestartet.