Burgbrohl. Schreck in den Morgenstunden in einer Produktionshalle für Getränke am Montag bei der Firma Rhodius. An einer PET-Anlage, einer Abfüllanlage für Kunststofflaschen, klagten gegen 11 Uhr 3 Mitarbeiter über Atembeschweren. Hier waren an mehreren Stellen CO2, auch Kohlensäure genannt, ausgetreten. Zu dieser Zeit waren mehrere Mitarbeiter in der Halle. Schnell wurde die Leitung abgeriegelt, die gesamte Produktion sowie Verladung evakuiert, und die Feuerwehr alarmiert. Auch die Mitarbeiter des benachbarten Schleifscheibenbetriebs mussten ihre Arbeitsplätze verlassen.
Mitarbeiter mit Sanitätsausbildung kümmerten sich direkt um die verletzten Mitarbeiter. Sie wurden in Krankenhäusern gebracht und werden zur Beobachtung eine Nacht dort verweilen. Es besteht keine Lebensgefahr, den Mitarbeitern geht es soweit gut.
Neben der Feuerwehren aus Burgbrohl, Wassenach und Niederzissen war auch der ganze Gefahrstoffzug des Kreises Ahrweiler vor Ort. Die Feuerwehr führte Messungen durch und fand die undichten Stellen. Ebenfalls unterstützte man eine Fachfirma, um die Lecks abzudichten.
Gefahren für die Wohnbevölkerung von Burgbrohl oder deren Häuser bestand zu keiner Zeit, da das ausgetretene Gas weder explosiv noch entzündlich ist. Es ist aber heimtückisch, man kann es weder riechen noch schmecken. In deutlich höherer Konzentration führt es zur Atemdepression und schließlich zum Atemstillstand. Ab etwa 5 % Kohlenstoffdioxid in der eingeatmeten Luft treten Kopfschmerzen und Schwindel auf, bei höheren Konzentrationen ein beschleunigter Herzschlag, Blutdruckanstieg, Atemnot und Bewusstlosigkeit. Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen von 8 % führen innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod.
Für die Zeit der Einsatzbewältigung musste die Brohltalstraße sowie einige angrenzende Straßenzüge rund um das betroffene Werk zeitweise voll, später teilgesperrt werden.
Die Geschäftsführung der Firma Rhodius bedankte sich für den schnellen und professionellen Einsatz der Hilfskräfte.