Niederzissen. Die Bewahrung und Erhaltung des reichen kulturellen Erbes der einst großen jüdischen Gemeinde Niederzissens ist seit der Gründung vor 13 Jahren ein wichtiges und ehrenvolles Anliegen des Niederzissener Kultur- und Heimatvereins. „Dies betrifft nicht nur das Engagement für die ehemalige Synagoge und die Aufarbeitung der Geschichte, sondern auch die Pflege des jüdischen Friedhofes. Gerade die weltweit lebenden Nachfahren, zu denen wir inzwischen wunderbaren Kontakten haben, freuen sich über den Erhalt und die Pflege der letzten erhaltenen Gräber und Grabsteine ihrer Vorfahren“ erläutert Vereinsvorsitzender Richard Keuler und betont, dass der Verein gleich zu Beginn seiner Aktivitäten diese ehrenvolle Aufgabe von der Gemeinde übernommen habe. In jedem Frühjahr und je nach Bedarf im Jahresablauf treffen sich Vereinsmitglieder, um den Friedhof in einem ansehnlichen Zustand zu halten. Auch in Zeiten von Corona schreckte es die fleißigen Helfer nicht ab, mit Mundschutz und den entsprechenden Abstandsvorgaben den jüdischen Friedhof in einer notwendigen und erfolgreichen Pflegeaktion zu säubern.
Für weitere Informationen zum Friedhof und zur Vereinbarung von Besichtigungen und Führungen steht der Verein gerne unter Tel.-Nr. 02636-6482 oder Email info@khv-niederzissen.de zur Verfügung.
Historischer Brunnen vom Bewuchs befreit – Einst Wasserquelle für rituelles Bad der Niederzissener Juden
Vereinsmitglied Peppo Fiorelli entfernt den Bewuchs im Brunnenschacht an der ehemaligen Synagoge Niederzissen
Zur Pflege der Außenanlagen an der ehemaligen Synagoge Niederzissen, die der örtliche Kultur- und Heimatverein vor Jahren übernommen hat, gehört auch das Säubern des Mauerwerks im Schacht des Brunnens sowie die Entfernung vom Bewuchs und Wurzelwerk zur Sicherung des Bruchsteinmauerwerks. Der mit Beginn der Schmiedenutzung ab 1939 zugeschüttete historische Brunnen war bei den Renovierungsarbeiten vor 9 Jahren von Mitgliedern des Kultur- und Heimatvereins wiederentdeckt und ausgegraben worden. Einst diente der Brunnen der Wasserversorgung und ab 1841, nach dem Bau der Synagoge, als Wasserquelle für die im damaligen Anbau eingerichtete Mikwe, dem rituellen Bad der jüdischen Gemeinde Niederzissens.
Vereinsvorsitzender Richard Keuler freute sich und dankte Peppo Fiorelli für die tatkräftige Hilfe beim Säubern des Brunnenschachtes, als auch für die Ausbesserung des Brunnenrandes. Nun ist der Brunnen wieder in einem guten Zustand und lässt den Blick frei bis zum Wasserspiegel.