Oberzissen. Was einst als mutiger Versuch begann, ist heute aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken: Das Weinfest in Oberzissen fand am letzten Wochenende bereits zum elften Mal statt.
Der Heimatverein unter Hubert Harzen und seine Vorstandsmitglieder haben damit die fast vergessene Weinbautradition des Ortes wiederbelebt. Bis in die 1940er-Jahre wurde in Oberzissen Wein angebaut – an diese Geschichte knüpfte der Verein an und pflanzte Spätburgunder-Reben, die von Kindern als Paten betreut werden. So werden die Pflanzen geschützt und der Gemeinschaftssinn gestärkt. Die Ernte reicht meist nur für einige Flaschen Traubensaft, doch das Fest rund um den kleinen Weinberg ist längst ein Höhepunkt im Dorf.

Gemütlich ist es auf dem ehemaligen Schulhof
Seit Jahren zieht das Weinfest auch Touristen an. Dieses Jahr gab es wieder Sonderfahrten mit dem Vulkanexpress. Die Dampflok fuhr an diesem Wochenende nämlich bis nach Engeln, um das Erlebnis für Bahnfans noch interessanter zu gestalten. Eigentlich ist für die 11sm in Oberzissen Endstation.
Das diesjährige Weinfest wurde auch musikalisch begleitet. Für die festliche Stimmung sorgten die Gleeser Musikanten, die Coverband Gate 5 und das Blasorchester Brohltal.
Besonders stolz war man auf die prominenten Gäste: In das Brohltal kam die Bachemer Weinkönigin Amelie Doll, die ihren Geburtstag beim Fest feierte und von Prinzessin Michelle Spiellner begleitet wurde. Auch Burgundia Hanna Schooß sowie der Ahrweinkönig Felix Lüdenbach mit Prinzessin Katharina Bongart verliehen dem Fest königlichen Glanz. Zum ersten Mal zu Gast waren die Weinkönigin aus Remagen, Tabea Dörr, und ihre Prinzessin, Antonia Dörr.

Durch Ingo Stürmer aus Niederzissen waren zum ersten Mal die Weinkönigin aus Remagen, Tabea Dörr, und ihre Prinzessin, Antonia Dörr zu Gast.
Auch lokale Persönlichkeiten wie der Kreisbeigeordnete Horst Gies, der Verbandsbürgermeister Johannes Bell und der Ortsbürgermeister Christof Bürger gratulierten herzlich und würdigten das Engagement des Vereins unter der Leitung des Vorsitzenden Hubert Harzen.
Der gesamte Festplatz wurde von den Vereinsmitgliedern liebevoll dekoriert. Die ehemaligen Möhnen sorgten für Kaffee und Kuchen, die gespendet wurden.
So ist aus einer mutigen Idee ein Fest entstanden, das die Menschen in Oberzissen zusammenbringt und Tradition lebendig hält. Horst Gies zitierte Theodor Heuss: „Wein saufen ist Sünde, Wein trinken ist beten. Lasset uns beten!“