Burgbrohl. Mit „Gypsy meets Classic“ begeisterten die beiden Weltgitarristen Lulo Reinhardt und Yuliya Lonskaya ihr Publikum in der gut gefüllten Kaiserhalle Burgbrohl. Ausgefeiltes, seelenvolles, geradezu filigranes Gitarrenspiel und rhythmische Lebensfreude wechselten einander ab, sie klassische Gitarristin, er Jazz-Gitarrist. Yuliya Lonskaya im schwarzen Abendkleid „wie ein Engel“, so eine Zuhörerin.
Den ersten Teil eröffnete das Duo mit Freedom and Peace. Diesen Titel, erzählte Lulo Reinhardt, schrieb er in Washington an jenem Tag, als der Russland-Ukraine-Krieg ausbrach.
Berührend der zärtliche, viersprachige Gesang von Yuliya Lonskaya, so auch ein Tango von Carlos Gardel in Portugiesisch, Lieder in Französisch und Russisch sowie einen lautmalerischen Song. Unterhaltsam waren Lulos Berichte von seinen großen Welttourneen, die ihn zuletzt nach Alaska und mit Yuliya für drei Wochen nach Großbritannien führten. Bei dem für ihn beeindruckenden Besuch auf den kapverdischen Inseln komponierte er den der Hauptstadt gewidmeten Titel Mindelo. Mit Lalla moderierte Lulo ein ganz persönliches Stück an, „ein Lied für die wichtigste Frau meines Lebens, meine Oma. Mit ihr musste ich in der Muttersprache reden, da sie nach Auschwitz nie mehr Deutsch gesprochen hat.“ Die Zerrissenheit nach diesen Schrecken und gleichzeitig ihre Energie sind in dem Liebeslied hörbar.
„Wir möchten wieder in der Ukraine und in Russland spielen“, so Lulo Reinhardt, der nach der Pause mit Yuliya Lonskaya Freedom and Peace No 2 anstimmte. Auch im zweiten Teil boten die beiden Musiker ein Programm voller Virtuosität und Spielfreude, ob Zazou, Letters from Joyce, das feurige Mar y Sol oder Oblivion von Astor Piazolla, ein Komponist, den beide besonders verehren. Mit der ersten Zugabe „Dorogoi dlinnoyu“ – „Der lange Weg“, bei uns eher bekannt als „Those Were the Days“, wollten die Musiker gesanglich und mit ihren Instrumenten ihr reiches, weltumspannendes Programm beschließen. Allerdings brachte der große Applaus Yuliya Lonskaya und Lulo Reinhardt noch einmal auf die Bühne. So boten sie zum Abschied mit Hotel de Paris ein Liebeslied über den Verlust eines abgeschleppten Autos, auch dies eine wahre Geschichte aus einem bewegten Tourneeleben. Und die Zuhörerrinnen und Zuhörer dankten Lulo und Yuliya für dieses Weltklasse-Konzert in der Kaiserhalle. Und auch sie wollen gerne wiederkommen.
Weiter geht es auf der Kaiserbühne Burgbrohl am Freitag, 27. Juni 2025, mit dem beliebten Comedyduo „Weibsbilder“. Zwei Damen, die es buchstäblich krachen lassen, wenn sie gestehen „Unbemannt – wir sind übrig“, garantieren einen zwerchfellerschütternden Abend. Eine gesunde Mischung aus Kabarett, Comedy und Musik. Auch für diesen Abend sollte man sich früh genug seine Karte im Wert von 22,00 Euro sichern!
Vorverkauf: Gemeindebüro Burgbrohl, Kreissparkasse Burgbrohl, Reisebüro Marino und Lotto- und Postagentur Elke Schäfer.