Kempenich. Über 40 jetzige und ehemalige Dorfbewohner waren anwesend bei dem Vortrag zu den Bewohnern im Zentrum und ältesten Teil des Dorfes, dem Markt. Durch die Beiträge über Gegebenheiten der früheren Bewohner kam eine tolle Stimmung auf. Angefangen mit dem ehemaligen Haus der Familie Noe + Hartung, wo mindestens 10 Personen um 1900 auf engstem Raum zusammen-wohnten. Deshalb wurde das Haus auch „Arche“ genannt. Nebenan war die Bäckerei Keller. Peter Keller und sein Sohn Bruno leiteten nicht nur die Bäckerei, sondern waren auch dem französischen Kaiser Napoleon Bonaparte zugetan. Das dazugehörige Lied wurde unter Beifall von Roger vorgetragen. Selbst eine Postkarte mit der Adresse „Napoleon Kempenich“ kam an die richtige Stelle. Unmittelbar daneben war die Bäckerei Caspers. Peter Caspers, der Bäckermeister, sprach nur Hochdeutsch, weil er 14 Jahre in der Fremde war – in Andernach hatte er Bäcker gelernt! Im Nachbarhaus war die 3. Bäckerei am Markt. In „Kliehs Haus“, der ersten Schule in Kempenich, war Heinrich Klee als Bäcker tätig. Sein Sohn Joseph wurde wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Mitbegründer der SPD (August Bebel aus Köln) auch „Kliehs Bebel“ genannt. Dazu passte der Spruch: „Ihr Hirten erwacht, vom Bebel gebackt“. Am 24. August 2024 wird in diesen Räumlichkeiten das neue Kulturcafe Kempenich eröffnet. Tanzen, Yoga, Kunst, Zeichnen für Kinder, Singen und vieles mehr wird dort angeboten. Durch den Bombenangriff am 06.01.1945 zerstört wurde das „Nachsems Haus“. Es stand an dem heutigen oberen Treppenaufgang zur Kirche (siehe Bild). Im Original steht das „Glöcknesch Haus“ vor der Kirche. Um 1800 war der Eigentümer Johann-Jakob Leimbach Küster in der Pfarrkirche und musste auch die Glocken läuten – daher der Name. In dem benachbarten Bauernhof von „Dahms“ war früher eine Vikarie. Die Bauernfamilie Schlich erhielt den Namen durch die Vorfahren Dahm. Direkt unterhalb steht das mächtige Haus von Deuster. Seit 1900 im Familienbesitz war dort ein Lebensmittelladen mit Textilien, der von den Familienmitgliedern bis hin zu Toni und Ida Deuster in die heutige Zeit betrieben wurde. Toni Deuster war wie sein Vater Josef Schreiner und arbeitete in der, heute noch vorhandenen, Schreinerei zwischen dem Glöcknesch Haus und Dahms.
Kempenich hatte wohl im Mittelalter Stadtrechte Neues Stadttor im Oberdorf
Kempenich. Kempenich hatte wohl im Mittelalter Stadtrechte. Die Oberdorfstraße war die obere...