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Volles Haus bei der Aufarbeitung der Kempenicher Ortsgeschichte

Mrz 15, 2024 | Geschichte, Kempenich Aktuell

Frankenfeld - Baracke von 1940 - abgerissen um 1955

Kempenich. Beim Treffen zur Aufarbeitung der Kempenicher Ortsgeschichte war die Gastwirtschaft Bergweiler voll gefüllt. Informiert wurde über die Häuser mit ihren Bewohnern im Frankenweg und im Frankenfeld. Die Namen der Straßen könnten durch einen Eigentümer von Ackerflächen im Frankenfeld mit Namen Werner Frank entstanden sein. Der Frankenweg war früher die Ortsausfahrt in nördlicher Richtung und eine Kreisstraße (K 56). Es wird berichtet, dass der damalige und heutige Hohlweg von Männern gegraben wurde und die Frauen das Erdreich bzw. den Fels mit Körben auf dem Kopf zur Befestigung von Straßen in der Dorfmitte, vor allen Dingen im Sumpfbereich, getragen haben. Über diesen Hohlweg = Hölle wurden damals die Kühe zu den nördlich gelegenen Weiden getrieben, daher auch die Bezeichnung „Kuhhöll“. Die Häuser wurden zum Teil vor 1900 gebaut und fast alle Anfang 1945 beim Bombenangriff zerstört. Sie wurden danach wiederaufgebaut. 1910 baute am Beginn des Frankenwegs der damalige Neubäcker Albert Bell die Bäckerei „Bäckesch“, die mit ihrem späteren Gemischtwaren – Laden bis 1974 Bestand hatte. Dann eröffneten Peter Keller und seine Frau Gisela (Bell), den Markt in der Burgstraße. Vor dem Krieg wohnten überwiegend Arbeiter und Landwirte dort, nach dem Krieg dann auch Handwerker, Amtsangestellte, der ehemalige Ortsbürgermeister (von 1952-1970) Josef Retterath und der Arzt Dr. Gisbert Neuenhöfer. Heute noch begehbar ist der Bunker von dem 2. Weltkrieg.

Auch im Frankenfeld waren die Folgen des Krieges sichtbar. 1943 wurde vom Staat ein Behelfsheim für „Ausgebombte“ gebaut. Das Haus, in dem später der damalige Hauptlehrer Stefan Knechtges, auch „Biene Steff“ genannt, wohnte, steht heute noch und wird als Lager benutzt. Gegenüber wurde 1940 eine Baracke gebaut, die bis 1955 (Abriss) als Wohnlager für Fremdarbeiter diente und später an Ortsansässige vermietet wurde. Mit dem Bau der Häuser ab 1955 kamen dann auch die Jugendlichen, die fast alle ihre Spitznamen hatten. Hörni Ecclestone war einer der gefährlichsten, auch mit dem PKW, Pol, Dötsch, Lakes, Alla und Propper stammten aus der bekannten Föschtesch – Familie von Günter und Mia. Sachs, Schleefbotz, Köter und Flonte sind weitere die in diese Kategorie passen. 3 Prinzenpaare mit Christoph und Norbert (Lakes) Bell, sowie Wolli Müller und dazu eine Jungfrau im Dreigestirn mit Rudi Bell zeigten auch ihren Wert in der Öffentlichkeit. Auch der MGV Kempenich profitiert von den Sangeskünsten der Familie Bell und den beiden Spitzensängern Jörg Schmitt und Ingo Schleimer. Neuerdings wohnt auch der ehemalige Briefträger „Post-Frank“ dort. Wenn er früher in Kempenich die Post austrug, sagten die Männer an der Tür: „Morje Frank und Tschüss!“ und die Frauen: „Hallo Frank, komm dooch erönn“! Heute beschäftigt er sich mit seinen 17 Tauben.

Das nächste Treffen mit der Dallstraße und dem Hinterdorf ist am 09.04.2024 / 18 Uhr und führt uns so langsam in das ursprüngliche Dorf.

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