Kreisstadt. Sie ist lebenslustig und länger in der FDP als andere alt sind: Annemarie Müller-Feldmann aus Bad Neuenahr-Ahrweiler ist 96 Jahre alt. Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes hatte nicht nur über 50 Jahre lang ein Geschäft, das AMF, in der Telegrafenstraße, sondern sich auch über Jahrzehnte in der Kommunalpolitik und der Städtepartnerschaft engagiert. Ihr Einsatz für die Synagoge in Ahrweiler sowie in Sachen Dokumentation und Übersetzung von Grabsteinen auf jüdischen Friedhöfen im ganzen Landkreis sucht seinesgleichen. Ihre Forschungen mündeten in diverse Publikationen. Die rüstige Schwäbin war in der jüdischen Szene bis hin nach Yad Vashem bestens vernetzt, auch weil sie hebräisch beherrscht. Sie hat über Jahre in Israel gelebt, wo heute noch ihr Sohn zu Hause ist, mit dem sie eigentlich regelmäßig telefoniert. Doch das ist seit dem 7. Oktober 2023 schwierig geworden, denn er verbringt wie viele Israelis viel Zeit im Bunker. Für eine Mutter, egal wie alt sie ist, ist es schwierig über einen längeren Zeitraum nicht zu wissen, wie es ihrem Kind geht. Voller Respekt und Dankbarkeit für ihr Engagement in der FDP besuchten Mitglieder des Kreisvorstands der FDP-AW Annemarie Müller-Feldmann und überbrachten ihr einen Blumenstrauß. Gemeinsam stießen Kreisvorsitzender Ulrich van Bebber, seine Stellvertreterin Christina Steinhausen und Ralf Kössendrup mit der Judentum-Expertin auf ihren Geburtstag und die Freiheit an, mit einem Gläschen Punt e Mes, ihrem Lieblingströpfchen, einem italienischen Bitter aus Turin. „Stil hat die 96 Jahre junge Dame immer noch“, kommentiert Christina Steinhausen die Getränkewahl und umarmte dabei „ihre Lieblingsschwäbin“. Beide haben gemeinsam die jüdischen Friedhöfe in Dernau, Gelsdorf, Remagen, Ahrweiler und Neuenahr besucht, über die Annemarie Müller-Feldmann jahrelang für die Volkshochschule und gelegentlich auch für die FDP Führungen organisiert hat. „Annemarie, wir sind Dir dankbar, dass Du Dich in der FDP engagierst und, egal, wie der Wind steht, immer für die Freiheit kämpfst. Es ist viel einfacher, wegen was auch immer, aus einer Partei auszutreten, als über so viele Jahre und Jahrzehnte zu bleiben – trotz allem. Wir teilen dieselben Werte und Grundvorstellungen und darauf bin ich stolz“, beendete Ulrich van Bebber seine Laudatio.
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