Brohltal / AW-Kreis. Glimpflicher Ausgang, so könnte man es bezeichnen. Das angekündigte extreme Unwetter war im Brohltal und im restlichen Kreis Ahrweiler zum Glück nicht so stark. „Das Wasser ist an uns vorbei geflossen“ so Wehrleiter Markus Mandt aus Bad Neuenahr. Lediglich gab es in der Verbandsgemeinde Adenau 4 Einsätze und im Brohltal waren es ca. 11.
Es gab Starkregen, Windböen und eine größere Menge Hagel. In Maria Laach sind einige Bäume auf der K56 in Richtung Bell umgekippt. Einige Keller liefen voll, Straßen wurden überschwemmt und Kanäle mussten wieder freigelegt werden. In einer Bäckerei in Weibern trat hierdurch geringfügig Wasser ein und der Weiberner Bach trat nach dem Starkregen über die Ufer. Hier wurde der Bereich in der Nähe der Robert Wolff-Halle gesperrt.
Größere Aufregung gab es aber noch in Burgbrohl-Weiler. Hier wurde ein Blitzeinschlag in einem Dachstuhl in der Nähe des Penny Marktes gemeldet. Dadurch gab es ein Feuer an dem Stromast auf dem Dach. Dieser konnte aber schnell gelöscht werden und die Stromversorgung im Haus musste abgestellt werden.
Der Deutsche Wetterdienst hat die amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter für den Landkreis Ahrweiler aufgehoben.
Dramatischer die Lage in der Region – Ein 38-Jähriger stirbt im Westerwald
Innerhalb kurzer Zeit durchquerten zwei Gewitterzellen ab 16:50
Uhr das Gebiet des Polizeipräsidiums Koblenz. In der ersten Gewitterfront waren
die Dienstgebiete der Polizei Andernach und Neuwied im Wesentlichen durch
extremen Hagel betroffen. Es wurde von Hagelkörnern mit einem Durchmesser von
ca. 5 cm berichtet. Mindestens mehrere Dutzend PKW wurden dadurch erheblich
beschädigt, teilweise wurden während der Fahrt Scheiben zertrümmert. Darüber
hinaus wurden eine Vielzahl von Dachfenstern beschädigt, was teilweise auch
Wasserschäden in den Gebäuden nach sich zog.
Zeitweise war die B 9 im Bereich Andernach Süd durch die Masse der Hagelkörner
nicht mehr befahrbar.
Darüber hinaus blockierten Dutzende Bäume verschiedene Straßen im Dienstgebiet,
die teilweise über Stunden gesperrt waren, dies betraf insbesondere die B 49
zwischen Lahnstein und Montabaur.
Im Zusammenhang mit der zweiten Gewitterzelle wurden mehrere PKW gemeldet, die
entweder in herausgehobenen Gullyschächten oder in überschwemmten Unterführungen
liegen blieben. In Hillscheid, Krs. Westerwald, stürzte ein Baum auf das Dach
eines Hauses, verletzt wurde niemand.
Der vermutlich tragischste Vorfall ereignete sich gegen 18:50 Uhr in Wittgert,
Krs. Westerwald. In einem Privatanwesen erlitt ein Bekannter der dort wohnenden
Familie beim Betreten des unter Wasser stehenden Kellers einen Stromschlag, kam
dadurch zu Fall und schlug vermutlich mit dem Kopf auf. Die Reanimation des
38-Jährigen Mannes blieb erfolglos, der Mann verstarb noch vor Ort. Die genauen
Abläufe sind nunmehr Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.
Weitere Personenschäden wurden bislang nicht bekannt.